Pressemitteilung vom 26.08.2022Bald glänzt die Handwerkskunst wieder in der Aachener Altstadt

Am ersten September-Wochenende haben sich zahlreiche Könner ihres Fachs angesagt

Die kreativen Funken sprühen wieder
VON SABINE ROTHER

Aachen. Die Funken der Schmiedefeuer dürfen wieder sprühen, es wird nach Holz und Würstchen duften, während sich handgefertigte kleine Kreisel mit zeitlosem Zauber drehen: Der „Europamarkt Aachen – Kunsthandwerk und Design“ kehrt zurück. Am Samstag, 3. September (10 bis 19 Uhr), und Sonntag, 4. September (11 bis 18 Uhr) breiten internationale Händlerinnen und Händler nach einer Corona-bedingten Pause im letzten Jahr ihre Waren wieder zwischen Dom und Rathaus, auf dem Münsterplatz, dem Hühnermarkt an Ursuliner- und Ritter- Chorus-Straße aus – kurz: der historische Stadtkern wird zum Ort der schönen, aber auch praktischen Dinge, Ideen und Fantasien. „Mit dem dezentralen Markt an unterschiedlichen Orten in der Region haben wir die Situation in den letzten beiden Jahren überbrückt, das ist gut gelungen“, blickt Beate Amrehn, Organisatorin des Marktes und Leiterin der Beratungsstelle Formgebung an der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg, zurück auf 80 Aussteller an elf Orten. „Aber dieser Markt braucht letztlich das Flair in der Innenstadt, wo sich alle treffen.“

Entscheidend für die Teilnahme sind zwei Kriterien: Anbieterinnen und Anbieter müssen ihre Waren selbst entwerfen und fertigen. Die Qualität der Produkte spielt eine wichtige Rolle. Und das erfüllen die Gäste aus der Region, aus ganz Deutschland, Österreich, Frankreich, Ungarn, England und Norwegen. „Es sind in diesem Jahr 230, statt der rund 270 Anmeldungen in den Vorjahren, das bedeutet noch immer rund 300 Aktive, darunter sind 40 neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, berichtet Beate Amrehn. „Einige Abmeldungen gab es wegen der Corona-Situation, andere haben sich aus Altersgründen zurückgezogen.“

Das Programm, so verspricht die Organisatorin, ist unvermindert spannend und aktuell. Zusätzlich kann man im Design-Forum 2022 in der Aula Carolina (Pontstraße 7) an beiden Markttagen auf den Design-Nachwuchs treffen. Dort zeigen 27 Studierende der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg Produkte und stellen zusammen mit ihrer Dozentin Michaela Staab ihre Projekte vor.

Individuelle Wohnideen
Entdeckungen werden gleichfalls Kunsthandwerk und Design im Rahmen des Marktes bieten, wobei offenes Feuer und Naturmaterialien die besondere Atmosphäre prägen. „Aus Holz lassen sich Kochlöffel, aber auch Möbel fertigen, es gibt junge Unternehmen mit neuen Strukturen“, beschreibt Beate Amrehn die Kooperation eines Tischlermeisters mit einem Schmiedemeister, die gemeinsam individuelle Wohnideen entwickeln.
Traditionelle Technik und neues Design erobern den Markt, ob nun Keramiker ihre Bandbreite erweitern und wieder das klassische Service für sich entdecken oder aus Bayern ein Schmied anreist, der hochwertige Pfannen fertigt und eine Tischlerin ihre„Sargmöbel“ vorstellt. Was zu Lebzeiten ein Schrank aus schönem Holz war, kann im Todesfall in einen Sarg verwandelt werden.

Beim Europamarkt hat gleichfalls der Schmuck in unendlichen Formen seinen Ort. Kostbarkeiten aus edlen Materialien werden vorgestellt, Upcycling-Objekte und originelle Accessoires etwa aus Holz, Filz und feiner Häkelspitze. „Wir sind sehr stolz darauf, dass diesmal sogar Georg Comouth an unserem Markt teilnimmt, der Obermeister der Gold- und Silberschmiedeinnung für den Handwerkskammerbezirk Aachen“, freut sich Beate Amrehn. Ob Taschen oder Feinhaarpinsel, Lederprodukte, Bilder, Seifen und Kosmetik, Buchbinderarbeiten oder Modisches aus Kork – für Beate Amrehn ist der Markt 2022 ein facettenreiches „Gesamtkunstwerk“, bei dem die Gastlichkeit nicht zu kurz kommen darf. Neben Würstchen & Co. sind diesmal vermehrt Köstlichkeiten für Vegetarier eingeplant – Wraps etwa und asiatische „Dumplings“, kleine Teigtaschen ohne Fleisch und mit viel Aroma – kulinarisches „Design“ eben.